Motorisierung eines Combino-Modells

Ich konnte recht günstig an ein Exemplar des 3-teiligen Combino-Modells von Hödl mit der Verdi-Werbung kommen. Der Gedanke ist, dieses Modell in einen Nordhäuser Combino (bzw. "Bambino") umzulackieren.

Zuerst habe ich den Combino motorisiert, worüber ich hier gerne berichten möchte (für grössere Versionen der Bilder bitte auf die Thumbnails klicken).

Ausgangspunkt war ein halber E-Antrieb von Halling, den ich noch von einem anderen Projekt übrig hatte. Passend für Nordhausen habe ich als Spurweite H0m gewählt — eine Motoriserung in H0 kann jedoch genau auf gleiche Weise vorgenommen werden.

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Zuerst wird in eines der beiden Endteile mit dem Bastelmesser eine passende Aussparung geschnitten, in die das Antriebsdrehgestell fest eingeklebt wird (das sich ja im Combino-Antrieb nicht mehr drehen muss). Beim Einkleben sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Antriebsdrehgestell gerade und in der richtigen Höhe befestigt wird.

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Im anderen Endteil werden die Plastikachsen durch Metallachsen ersetzt, sowie Radschleifer eingebaut, um später für eine bessere Stromaufnahme zu sorgen.

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Schließlich kann der Motor im Mittelteil befestigt werden. Für den Motor und die Schwungmasse müssen dabei passende Aussparungen in die Bodenplatte geschnitten werden. Die Kardanwelle des E-Antriebs ist nun jedoch zu kurz, weshalb die Motorwelle und die Welle des Antriebsdrehgestells mit passend abgelängten 1,5 mm-Achsen verlängert wurden. Dabei wurde die Motorwelle genau so weit verlängert, dass die Drehpunkte für das Kardangelenk und für das Drehgelenk des Combinos zusammenfallen. Dadurch erreicht man, dass sich Mittel- und Endteil des Combinos um einen großen Winkel gegeneinander drehen lassen ohne dass die Kardanwelle herausfällt — man erhält somit eine perfekte Kurvengängigkeit. Zusätzlich überwindet die Kardanwelle noch den auftretenden Höhenunterschied zwischen der Motorachse und dem Antriebsdrehgestell.

Die Inneneinrichtung kann wieder komplett in das Endteil eingebaut werden. Allerdings habe ich diese ein wenig modifiziert. Das Hödl-Modell ist als Zweirichtungsfahrzeug ausgestattet, während ich gerne eine Einrichtungsversion möchte. Deshalb wurden an Stelle des Führerstandes ein paar Sitze, die von einem anderen Modell übrig waren, eingeklebt, sowie die Positionen der Einfach- und Doppelsitze vertauscht.

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Danach wurde der Antrieb verkabelt, wobei über dem anderen Drehgelenk noch Platz für einen Schalter ist, um von Zweischienen- auf Oberleitungsbetrieb umzuschalten. Die Inneneinrichtung im Mittelteil konnte wieder fast vollständig eingebaut werden.

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Leider ist das Modell jedoch extrem leicht, und somit sind die Fahreigenschaften zum Anfang nicht besonders gut. Die beiden Endteile müssen unbedingt mit Gewichten beschwert werden — auch um ein Gegengewicht zum frei schwebenden Mittelteil zu bilden, das durch den Motor deutlich schwerer geworden ist (ansonsten hängen die vordersten Achsen nämlich in der Luft). Hierzu bieten sich die Dachaufbauten an, die mit Bleikügelchen aufgefüllt und anschließend mit Gießharz vergossen wurden.

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Zusätzliche Gewichte sollten noch im angetriebenen Endteil eingebaut werden, z.B. zwischen den Sitzen und unter dem Dach.

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Wird dann noch eine der angetriebenen Achsen mit Haftreifen bestückt erhält man ein Modell mit sehr guten Fahreigenschaften, das problemlos auch enge Kurven und Steigungen meistert.

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Viele Grüsse,
Martin.


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Letzte Änderung: 31. August 2008


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