Stromabnehmer Typ Karlsruhe/Mannheim
Schon vor einiger Zeit habe ich ein gebrauchtes Modell des
Karlsruher
6-Achsers von Roco erworben, bei dem jedoch der
Stromabnehmer
ausgewechselt werden musste. Der Vorbesitzer hatte das
Modell wohl
jahrelang mit zusammengeklapptem Stromabnehmer aufbewahrt,
so dass
die Federn inzwischen recht schlaff geworden sind…
Da bekannterweise
das Modell in etlichen Punkten vom Original abweicht, kam
mir der
Gedanke, ob ich dann nicht wenigstens vorbildgerecht einen
dieser für
Karlsruhe (und übrigens auch für Mannheim)
typischen „doppelten
Einholmstromabnehmer“ aufsetzen könnte. Hier
ein kurzer Bericht von
dieser Bastelarbeit – für größere
Versionen der Fotos einfach auf die
Thumbnails klicken.
Ausgangspunkt waren zwei identische Einholmstromabnehmer
unbekannter Herkunft aus der Bastelkiste. Diese waren
für meine
Straßenbahnmodelle ungeeignet, da sie über
keine Mechanik verfügten,
die das Schleifstück waagerecht halten.
Zuerst habe ich die beiden Schleifstücke entfernt.
Eines davon wanderte
wieder in die Bastelkiste. Am anderen Schleifstück
habe ich unten die
ursprünglichen Laschen entfernt und neue mit
größeren Löchern angelötet,
da ja jetzt zwei Drähte durch jedes Loch passen
müssen. Aus demselben
Grund wurde das kleine Röhrchen unter dem
Schleifstück durch ein neues
mit größerem Innendurchmesser (und fast
gleichen Außendurchmesser)
ersetzt.
Im Prinzip können nun die Einzelteile zusammengesetzt
werden. Die
Drähte für die Halterung des Schleifstückes
der beiden
Einholmstromabnehmer kommen durch die Löcher in den
Laschen und
dann in das Röhrchen.
Wie auf der Zeichnung angedeutet ergibt sich hier jedoch
ein Problem, da
sich die vier Drähte im Inneren des Röhrchens
gegeneinander verkanten
können. Außerdem drücken die vier
Drähte mit großer Kraft gegen die
Laschen, so dass das Schleifstück festgeklemmt wird
und sich nicht
bewegen kann.
Ich habe deshalb die Konstruktion etwas abgewandelt. Die
Drähte, die in
das Röhrchen hineinragen, wurden gekürzt und in
das Röhrchen ein kurzes
Stück eines Rundstabes mit passendem Durchmesser
geschoben. Damit
kommen sich nicht mehr alle vier Drähte ins Gehege,
und diese werden
auch noch so weit nach außen gepresst, dass sie
nicht mehr gegen die
Laschen drücken. Das Schleifstück kann sich so
frei bewegen.
Nachdem die beiden Einholmstromabnehmer oben verbunden
wurden,
mussten sie auch noch unten zusammengefügt werden.
Mein erster
Gedanke war, dass sie sich unten um dieselbe Achsen drehen
müssten –
dies ist jedoch falsch. Der obere Arm ist nämlich
etwas länger als der
untere (was man deutlich sieht, wenn man einen
Einholmstromabnehmer
niederdrückt). Wie man sich leicht mit etwas
Geometrie davon überzeugen
kann, bedeutet dies, dass das Schleifstück nur
über einen bestimmen
Höhenbereich verstellt werden kann. Dieser
Höhenbereich hängt davon ab,
wie weit die untersten Drehachsen der beiden
Einholmstromabnehmer
voneinander entfernt sind. Je kürzer dieser Abstand,
umso höher liegt der
Verstellbereich für das Schleifstück. Mit etwas
Ausprobieren habe ich den
passenden Abstand gefunden, so dass das Schleifstück
immer schön an
der Oberleitung anliegt, und dann die beiden Unterteile
der
Einholmstromabnehmer entsprechend auf dem Dach des Modells
befestigt.
Hierzu musste ich noch vorsichtig Teile der unteren
Halterungen entfernen,
da ansonsten die Drehachsen nicht ausreichend dicht
aneinandergeschoben werden konnten. Das ganze habe ich
dann noch mit
ein paar Isolatoren verziert.
Somit habe ich nun wenigstens einen vorbildgerechten
Stromabnehmer für
das Karlsruher Modell. Da die neu hinzugefügten Teile
elektrisch leitend
sind (die neuen Laschen unter dem Schleifstück
bestehen aus Kupfer und
das Röhrchen aus Aluminium) ist dieser Stromabnehmer
auch
funktionstüchtig, was für mich besonders wichtig
ist, da ich mit echtem
Oberleitungsbetrieb fahre.
Da mir der Unterbau des Stromabnehmers doch etwas zu
wuchtig aussieht
habe ich noch ein paar durchaus vorbildgerechte
Dachreklamen
aufgesetzt, um so den untersten Teil zu verdecken (bzw. zu
verstecken…).
Letzte Änderung: 27. Oktober 2007
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